Island 2003

19.07.18

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Island 2003

"Westfjorde"

Hier die Übersicht unserer Tour.

 

Sa., 14.06.2003

Es ist endlich so weit, es geht wieder nach Island!

Geg. 8.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Um 11:40 sind endlich die Schalter zum Einchecken geöffnet und ich werde meinen Koffer los. Ich bekomme sogar einen Fensterplatz. Im Wartesaal vor dem Einstieg ins Flugzeug spricht mich dann plötzlich eine Dame an, ob ich Achim sei und mit einer Reisegruppe mit Sverrir als Busfahrer Island besuchen wolle. Es ist Anita! Sie stellt mir die übrigen Reiseteilnehmer vor. Kurz darauf können wir in die Maschine einsteigen. Zur regulären Abflugzeit sind aber noch lange nicht alle Koffer an Bord, so dass sich der Abflug verzögert. Als endlich die Luken geschlossen werden, setzt ein sintflutartiges Gewitter ein und wir können wieder nicht starten. Als der Regen nachlässt, erfahren wir, dass wegen des Wetters die Startrichtung umgedreht werden muß und dass davor aber noch die sich im Anflug befindlichen Maschinen landen müssen. Also wieder warten. Langsam rollt unser Flugzeug quer über den gesamten Flughafen zur anderen Seite und reiht sich als 5. in die Schlange der auf den Start wartenden Maschinen ein. Ich zähle insgesamt neun Flugzeuge. Um ca. 15:35 Uhr hebt unser Flieger endlich ab. Es hat inzwischen aufgeklart und ich kann Frankfurt von oben genießen. Aber schon nach wenigen Minuten schließt sich die Wolkendecke unter uns wieder und gibt nur kurz über Schottland die nördliche Küste den Blicken frei. Kurz vor der Landung lichten sich die Wolken und wir können beim Landeanflug endlich Island sehen. Vor dem Auschecken treffe ich die Gruppe wieder und wir wechseln noch schnell etwas Geld.  Das Auschecken geht dann ratzfatz ohne Kontrollen und unsere Koffer sind auch gleich da. Am Ausgang entdecke ich dann Sverrir, der schon seit geraumer Zeit auf uns wartet!

Nach der Begrüßung können wir dann die Fahrt nach Sólheimar genießen. Dort angekommen, treffen wir auch Sverrirs Frau Kristin. Den Tag beschließen wir bei einer lockeren Gesprächsrunde zum Kennenlernen.

 

So., 15.06.

Geg. 8:00 Uhr gibt es Frühstück und bereits eine Stund später brechen wir bei bewölktem Himmel Richtung Þingvellir auf. Es nieselt leicht, als wir den Pfarrhof besichtigen. Wir lassen es uns aber nicht nehmen, durch die Allmannagjá zu dem nahe gelegenen Wasserfall Neðrifoss zu laufen. Jetzt setzen wir unsere Fahrt fort, nehmen die 50 bzw. F550 durch das Kaldidalur nach Norden und erreichen bald die Wasserfälle Hraunfossar. Hier veranstalten wir unser erstes Picknick, bevor wir die Wasserfälle näher anschauen. Wahnsinn, oberhalb der Hraunfossar zwängt sich die Hvítá durch eine enge Spalte, die durch eine natürliche Mauer mit einer runden Öffnung aufgestaut und dadurch zu einem reißenden Fluss wird!

Nächste Station ist Europas ergiebigste Heißwasserquelle Deildatunguhver. Hier versorgen wir uns noch mit Trinkwasser und bekommen auch noch Frizzbeescheiben.

Weiter geht die Fahrt nach Varmaland, wo wir ´98 übernachteten. Heute nutzen wir aber nur die Bademöglichkeit, während Sverrir die Einkäufe tätigt. In Borganes machen wir noch einen kurzen Stopp, bevor wir unsere heutige Unterkunft sehen. An einer ziemlich marode aussehenden Brücke beschießt Sverrir aber, doch lieber einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen. Da noch Zeit bis zum Abendessen ist, trifft sich die gesamte Gruppe in Anitas und Achims Zimmer zu einem kleinen Umtrunk.

Nach dem Abendessen machen wir einen kleinen Spaziergang zur Bucht, der Flussmündung, der alten Brücke und besuchen noch den kleinen Wasserfall Skuggarfoss.

Seltsam, obwohl es jetzt ca. 0:00 Uhr ist, ist es noch fast so hell wie bei uns bei gerade einsetzender Dämmerung!

Mo,.16.06.

Geg. 3:00 Uhr zeigt sich der Himmel glutrot. Eine Stunde später lacht die Sonne am strahlend blauen Himmel. Um 6:30 zieht´s mich aus dem Bett und ich mache einen Spaziergang zu Strasse. Es ist doch ganz schön kalt!

Nach einem  reichhaltigen Frühstück geht´s geg. 8:40 Uhr los über die Ringstrasse Richtung Norden. Kurz vor dem Vulkankrater Grábrók zeigt uns Sverrir noch den Lakfoss nur unweit der Strasse, der für seine Lachssprünge bekannt ist. Von hier aus wandern wir ein Stück auf den Krater zu. Da es aber doch noch weiter ist, als angenommen, fahren wir das letzte Stück zum Krater. Sverrir setzt uns am Fuße des Grábrók ab und wir steigen über einen schmalen, sehr steilen Pfad ca. 75m hoch zum Rand des Kraters auf. Mit einer tollen Aussicht über das Norðurárdalur und den See Hreðavatn werden wir für den mühsamen Aufstieg belohnt. Der Abstieg erfolgt auf der anderen offenen und wesentlich flacheren Seite. Weiter durch das Norðurárdalur fahren wir nach Brú, wo wir einen technischen Halt einlegen. Jetzt verlassen wir die Ringstrasse und folgen der 61 nach Westisland.

Gegen 15:00 Uhr erreichen wir schon unser heutiges Etappenziel: Hólmarvík, das ehemalige Zentrum des Heringsfangs, das mit 550 Einwohnern zu den Großstädten der Region zählt. Bei fast wolkenlosem Himmel steigen wir auf den Berg über der Stadt. Wieder werden wir mit einer tollen Aussicht über den Steingímsfjörður belohnt. Wir tragen uns noch ins Gipfelbuch ein bevor wir den Abstieg auf der Rückseite des Berges in Angriff nehmen. Zuerst noch über den Bergrücken, dann teils querfeldein oder über schmale Trampelpfade kommen wir schließlich wieder nach Hólmarvík. Mit einem Abstecher in den Hafen beenden wir die Wanderung. Jetzt ist es Zeit für das Abendessen. Danach sitzen wir noch in geselliger Runde zusammen.

 

 

Di., 17.06.

 

Heute ist der Nationalfeiertag der Isländer! Gegen 9:00 Uhr sind wir startklar und wir brechen der 61 folgend nach Norden auf.

Nachdem wir die Steingrímsfjarðasheiði hinter uns haben, lässt Sverrir uns an der Abfahrt zum Isafjörður aussteigen. Nahe der Piste schlängelt sich parallel das Flüsschen Bæjardalsá zu Tale. Wir laufen ein gutes Stück am Flussufer talabwärts, und bewundern die vielen Wasserfälle, die sich  hier wie Perlen auf einer Schnur aneinanderreihen. Wieder im Bus fahren wir am Ufer mehrerer Fjordarme entlang, bis wir kurz vor Ögur ein geschütztes Plätzchen direkt am Wasser finden. Bei herrlichem Sonnenschein genießen wir unser Mahl. Es wird hier sogar richtig heiß!

Wir setzen unsere Fahrt fort. An der Einfahrt in den Hestfjörður kommen wir an eine Starßenbaustelle. Ein defekter Straßenhobel blockiert den Weg! Rechts geht´s steil bergab, links davon ist ein tiefer Graben! Sverrir lässt uns aussteigen und fährt dann durch den Graben an der Baumaschine vorbei. Nur wenige Kilometer weiter am Ende des Fjordes wieder eine Baustelle mit einer Kuriosität: Ein 4-achsiger LKW bekam beim Abkippen seiner Ladung Übergewicht und kippte komplett nach hinten, so dass er nun auf Stoßstange und Kippermulde stand und alle Beinchen (Räder) in der Luft hingen. Die Arbeiter hatten den Wagen schon mit 2 Baggern gestützt, um ein weiteres Kippen zu verhindern!

An der Spitze der Landzunge zwischen Alftafjörður und Seyðisfjörður halten wir an einem Aussichtspunkt an und genießen einige Minuten die herrliche Weitsicht. Kurz vor Isarfjörður biegen wir auf  die 60 ab, die gleich in einem Tunnel verschwindet. In unsere Richtung verläuft die Straße 6,2 km im Tunnel. In der Mitte allerdings gibt es eine Abzweigung, die nochmals 3,5 km lang ist. Ab dieser Abzweigung ist der Tunnel nur noch einspurig und man muß den Gegenverkehr in Haltebuchten vorbeilassen – in Deutschland unvorstellbar! Für heute (und die nächsten beiden Tage) sind wir in einem Gästehaus in Þingeyri einquartiert.

 

 

Mi., 18.06.

 

Heute wollen wir von Þingeyri aus weiter nach Westen. Sverrir wirft uns schon kurz nach dem Ortsausgang aus dem Bus und so folgen wir der Strasse, die hier schon einem Feldweg gleicht, zu Fuß. Sie schlängelt sich abenteuerlich am Berg entlang, wird zusehens schmäler und führt durch enge Kurven und über steile Steigungen! Trotz des leichten Regens laufen wir doch fast 10 km. Sverrir wartet immer wieder zwischendrin. Als wir um eine enge Kurve gehen, kommt ein alter Bauer mit seinem ebenfalls uralten Trecker entgegen. Er ist so erschrocken, hier so viele Leute auf einmal zu sehen, dass er beinahe in den Graben fährt! Kurz vor Mittag regnet es wie in Bindfäden und so steigen wir doch in den trockenen Bus. Der Weg wird nun immer abenteuerlicher! Für mich eine geniale Strecke!

Nach der Umrundung der Bergnase fahren wir zurück nach Þingeyri. Dabei überqueren wir einen Pass, der so hoch ist, dass sein Scheitelpunkt in den Wolken verschwindet. Die Sicht beträgt hier nur einige Meter! Zurück in Þingeyri zieht es die meisten unserer Gruppe ins  Schwimmbad, während ich einen Rundgang durchs Dorf mache.

Später machen Petra und ich noch einen Rundgang durch den Ort. Dabei scheinen wir für 4 Jugendliche die Sensation zu sein! Mit ihrem Auto fahren sie immer rund um die Stadt und begegnen uns an fast jeder Ecke. Sie lachen und winken uns dann immer zu.

 

 

Do., 19.06.

 

Zuerst fahren wir zurück nach Ísafjörður, wieder durch den langen Tunnel. Kurz hinter der Stadt besuchen wir nun ein kleines Museum: die (nachgebaute) Fangstation Ósvör mit Boots- und Lagerhaus. Es sind alle Werkzeuge zu sehen, die früher für den Fischfang und die Verarbeitung benötigt wurden. Im Trockenhaus hängt sogar Fisch! Nächste Station ist Bolungarvík. Erschreckend, wie viele Häuser hier leer stehen! Von Bolungarvík aus wollen wir nun über einen Pass zur Bucht Skálavík. Der Scheitel des Passes liegt mal wieder in dichtem Nebel. Trotzdem steigen wir hier oben aus und laufen ins Tal hinunter bis zum Strand. Allerdings übersehen wir dabei wohl eine Abzweigung, und so wundern wir uns, wo denn Sverrir mit dem Bus abgeblieben ist. Doch er ist schnell gefunden.

Zurück in Ísafjörður, setzt uns Sverrir an einem kleinen Museum im Hafen ab, doch wir machen lieber die Stadt unsicher. Auf der Rückfahrt, wieder durch den Tunnel, machen wir an einer Trockenfischanlage Halt. Der Betreiber der kleinen Anlage lädt uns zu einer Probe ein und erklärt die Schritte bei der Herstellung. Als wir uns verabschieden wollen, holt er schnell einen Tisch und Stühle und serviert uns Kaffee und dazu süße Waffeln mit selbst gemachter Marmelade. Lecker!

Zurück in Þingeyri besuchen die meisten unserer Truppe wiederum das Schwimmbad.

 

 

Fr., 20.06.

 

Am Borgarfjörður entlang fahren wir zum Ende des Dynjandisvogur. Hier besuchen wir bei leichtem Nieselregen den Dynjandi (Dröhner) oder auch Fjallfoss genannt. Er ist aber eigentlich nur der oberste einer Kette von insgesamt 6 Wasserfällen, die hier direkt bei einander liegen: Dynjandi, Hæstahjallafoss, Strompgljúfrafoss, Göngumannafoss, Hrisvaðsfoss und Bæjarfoss. Über einen schmalen Trampelpfad klettern wir hinauf bis zum Fuße des Dynjandi. Ein beeindruckender Moment, hier unter dem wie ein Fass wirkenden Wasserfall zu stehen!

Nächste Station ist Talknarfjörður. Als erstes stürmen wir mal wieder das Schwimmbad des örtlichen Campingplatzes. Das Bad macht natürlich hungrig. Da es aber regnet, dürfen wir für unser Mittagessen die Küche des Schwimmbades mit dem Speisesaal benutzen. Nach der Stärkung setzen wir unsere Fahrt fort und halten kurze Zeit später in Patreksfjörður zum Einkauf. Noch eine kurze Rundfahrt durch den Ort, und weiter geht´s Richtung Barðaströnd. Auf dieser Strecke überqueren wir mehrere Pässe, deren Scheitel jeweils in den Wolken verschwinden. Die sicht ist hier gleich Null. Am Barðaströnd angekommen, nehmen wir unsere Unterkunft, in der wir 2 Nächte verbringen werden, in Augenschein. Danach machen wir einen kurzen Spaziergang zum Strand. Hier entdecken wir ein Schwimmbad, das leider abgeschlossen ist. Anita zieht bei ihrer Tour ein kleines Lamm aus dem Morast und bringt es zum Bauern. Leider ist das Tierchen schon so erschöpft und unterkühlt, dass es kurz darauf eingeht.

 

 

Sa., 21.06.

 

Es ist sonnig und absolut wolkenfrei, als wir beim Frühstück sitzen. Sogar der ca. 160 km entfernet auf der anderen Seite des Breiðafjörður liegende Snæfellsjökull zu sehen. Heute wollen wir Látrabjark besuchen. Zuvor machen wir an dem kleinen Museum Minjasafn Egils Ólafssonar auf dem Hof Hnjótur halt. Hier sind alle Dinge des täglichen Gebrauchs in dieser Region von Fischereiwerkzeugen, über medizinisches Gerät und Telefonvermittlungen bis hin zu Flugzeugen und Schiffen ausgestellt. Zuerst schauen wir uns einen Dokumentarfilm an über die Rettung von 15 Seeleuten. Kurz vor Weihnachten 1947 lief der britische Trawler Phoon bei schwerem Sturm auf die Klippen vor der Steilküste von Látrabjark. Unter schwersten körperlichen Anstrengungen gelang es den Isländern in einer großen Rettungsaktion durch die Steilwand die Schiffbrüchigen zu retten… Nun können wir uns in Ruhe noch die Ausstellung anschauen, bevor es weiter geht zu den Vogelfelsen von Bjargtangar, dem westlichste Punkt des europäischen Festlandes, und zugleich Beginn der mächtigen, 14km langen und bis zu 400m hohen Felswand Látrabjark. Wir laufen ein gutes Stück am Rande der Abrisskante der Steilwand entlang und können dabei immer wieder tolle Fotos von Papageientauchern, Dreizehenmöwen, Trottellummen usw. aus nächster Nähe schießen. Tausende von Vögeln haben hier in der Wand ihren Nistplatz!

Wegen des tollen Wetters wollen wir nun noch einmal den Dynjandi besuchen. Bei Sonnenschein wirkt er noch majestätischer als am Vortag.

 

 

So., 22.06.

 

Bereits gegen 8.30 Uhr sind wir startklar. Den ersten halt legen wir an einem kleinen Wasserfall nahe der Strasse ein. Etwas später setzt Sverrir uns auf einem Bergrücken ab und wir laufen ein Stück der alten Trasse folgend, die hier parallel zur neuen Straßenführung verlüft.

Dann geht´s weiter an vielen Fjorden vorbei nach Osten. Auf dem Bergrücken Hjallahals machen wir an der Seite zum Þorskafjörður eine ca. 1-stündige Pause bei strahlendem Sonnenschein, bevor wir zum Fjordufer hinunter fahren.

Dann kommt – für mich jedenfalls – der Höhepunkt des heutigen Tages: Über eine sehr schmalen kurvenreichen und stellenweise sehr steilen Weg fahren wir hinauf zum Fuße des Vaðalfjall, einem Vulkankegel. Im Gegensatz zum Rest der Gruppe, die zu Fuße zur Strasse zurückläuft, fahre ich lieber mit Sverrir die geniale Strecke zurück – echt klasse!

Da es noch früh am Nachmittag ist, beschießen wir bei diesem herrlichen Wetter, das Freibad von Reykhólar unsicher zu machen. Anschließend fahren wir unser nächstes Quartier in der Nähe von Bær an.

 

 

Mo, 23.06.

 

Als ich geg. 2:30 Uhr aufwache, beginnt gerade die Sonne in mein Zimmer zu leuchten! Welch ein Sonnenaufgang! Ein tolles Erlebnis!

Nach einem kurzen Halt für den Einkauf in Saurbær steuern wir nun einen Reiterhof in der Nähe von Snorrastaðir an. Hier stellen wir den Bus ab und begeben uns bei bewölktem Himmel auf einen ca. einstündigen Marsch über einen schmalen steinigen Pfad durch Krüppelbirkenwälder zum Vulkankrater Eldborg, der weltweit als Musterexemplar für Ringwallkrater gilt. Nach nur 10 Minuten Aufenthalt auf der Kraterkrone machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Bus und brechen dann nach Arnarstapi auf, wo wir dei nächsten beiden Nächte verbringen werden. Nach dem Bezug der Zimmer bringt uns Sverrir nach Hellnar. Die Sonne hat sich mittlerweile ein großes Loch in die Wolkendecke gebrannt, so dass wir nun bei herrlichem Wetter über die hier nicht sehr hohe Felsenküste ca. 2,5 km zurück nach Arnarstapi wandern können. Unzählige Vögel nisten in den Wänden.

Beim Abendessen treffen wir 2 junge Leute aus Hannover, die ebenfalls hier Urlaub machen. Nach einer gemütlichen Plauderrunde machen Petra, Manfred und ich noch einen Rundgang zum kleinen Hafen des Städtchens.

 

 

Di., 24.06.

 

Leider zeigt sich der Himmel heute stark bewölkt, aber es ist noch trocken.

Erste Station sind die Vogelfelsen von Lóndrangar, die von unzähligen Seevögeln bewohnt werden. Von hier aus wandern wir durch zerklüftete Felsen an der Küste entlang bis zum Leuchtturm Malarrif, der den südlichsten Punkt der Halbinsel markiert. Mit dem Bus geht es nun wenige Kilometer weiter zur Bucht Djúpalón. Vom Parkplatz aus laufen wir durch unwegsames Gelände bis zum Strand. Dabei kommen wir an 3 Basaltbrocken vorbei, die in früheren Zeiten als Probegewichte benutzt wurden. Ihre Eigennamen sind landesweit berühmt und als Titel oder Spottnamen zu verstehen: der Ganzstarke (155 kg), der Halbstarke (140 kg) und der Halbwüchsige (49 kg). Ein weiterer, der Schwächling (23 kg) ist leider verschwunden. In der 300m breiten Bucht selbst, die von 2 Lavaströmen eingerahmt wird, können wir einen schönen Kieselstrand bewundern.

Jetzt setzen wir unsere Umrundung des Snæfellsjökull fort und kommen dabei kurz vor dem Örtchen Ríf an einem ehemaligen Natostützpunkt vorbei. Der hier aufgestellte Sendemast galt mit seinen 428m Höhe lange Jahre als das höchste Bauwerk Europas. Über Ólafsvík kommen wir bald nach Grundarfjörður, wo wir unsere Mittagspause einlegen. Frisch gestärkt machen wir uns nun auf nach Stykkishólmur, wo wir wieder einmal nach einer kurzen Ortsrundfahrt das Schwimmbad stürmen. Noch ein schneller Einkauf, dann geht´s wieder zurück nach Anarstapi. Unterwegs platzt der rechte Hinterreifen. Glücklicherweise sind wir nicht sehr schnell, so dass nichts weiter passiert. Nach dem Reifenwechsel können wir unsere Fahrt fortsetzen.

Wir sitzen noch gemütlich zusammen, als gegen 21.35 (bis ca. 23:00) Uhr der Strom ausfällt. Toll, heute ist wohl der Tag der Pannen?

 

 

Mi., 25.06.

 

Nachdem das Gepäck verstaut ist, fahren wir los nach Borganes. Hier inspizieren wir sämtliche Geschäfte, während Sverrir den Bus abcheckt und in der Werkstatt überprüfen läßt. Dann setzen wir unsere Tour fort über die Ringstraße zum Hvalfjörður, den wir ganz umrunden. Dieser Streckenabschnitt gehörte früher auch zur 1, aber seit es einen Tunnel unter dem Fjord hindurch gibt, wird er kaum noch genutzt.

Kurz nach der Abzweigung der 48 von der 47 steht ein einsames Gebäude. Es ist das Gemeindezentrum. Hier machen wir unsere Mittagspause.

Weiter geht´s an Þingvellir und Laugarvatn vorbei zum Geysir und dann zum Gullfoss. Leider war der Himmel über diesen beiden phantastischen Stationen von dicken Wolken bedeckt, dennoch schaffte es die Sonne ab und zu mal für einen Moment durchzukommen. Nun wird wieder Sólheimar angesteuert.

Hier begeben wir uns noch für ein Stündchen ins Schwimmbad. Herrlich, das warme Wasser.

 

 

Do, 26.06.

 

Gegen 9:30 Uhr sind wir startklar. Da es regnerisch ist, halten wir Landmannalaugar und Þorsmörk als Alternativen fest. Sverrir holt tel. die Wetterdaten der beiden Gebiete ein und erst als sich die Wege dorthin trennen, beschließen wir, das malerische Tal von Þorsmörk zu besuchen. Auf dem Weg dort hin machen wir noch einen kurzen Halt zum Tanken und Einkaufen in Hvolsvöllur.

Am Eingang des Tales können wir wieder ein Stück wandern. Unterhalb der Gletscherzunge des Eyjafjallajökull wartet Sverrir auf uns. Wir haben hier die Möglichkeit, das Furten vor dem Gletscher zu fotografieren. Jetzt werden wir wieder ein Stück gefahren, da nun viele Furten bis zum Ende der befahrbaren Piste durchquert werden müssen. Das Wetter scheint doch gnädig mit uns zu sein, es ist zwar bewölkt, aber es bleibt trocken. Das letzte Stück bis zum letzten Parkplatz in Þorsmörk laufen wir wieder. Jetzt geht die Wanderung über 2 Brücken, von denen die letzte ca. 3m vor dem Flussufer endet. Der Fluß hat hier wohl sein Bett etwas verlagert, sehr zum Gaudi unserer Truppe. Unsere Gruppe folgt unter Sverrirs Führung einem schmalen Pfad durch ein enges Tälchen bergauf. Ein kleiner Bach plätschert uns munter entgegen. Schließlich erreichen wir einen Bergrücken und dann eine noch etwas höhere Spitze. Die Aussicht ist grandios und wir genießen den Ausblick über dieses traumhafte Tal.

Auf dem Weg aus Þorsmörk heraus, halten wir noch an der Stakkholtsgjá an. Leider verläuft heute der Fluß so schräg durch den Eingang, dass wir nicht in die Schlucht hineinkommen, ohne nasse Füße zu bekommen. Wir drehen daher um und stoppen – leider bei Nieselregen – noch kurz am Selljalandsfoss.

Mit einem Umweg über die 250 und 261 geht’s zurück nach Sólheimar. Dort gehen wir noch kurz zum Schwimmbad.

 

 

Fr., 27.06.

 

Auf dem Weg nach Sellfoss legen wir einen kurzen Stopp an dem kleinen mit Wasser gefüllten Explosionskrater Kerið ein. Von Sellfoss aus fahren wir über die 42 an der Küste entlang zum Geothermalgebiet im Tal von Krísuvík. Die Solfataren von Ísólfsskáli haben sich seit einer völlig unerwarteten Explosion im Jahre 2000, bei der aber glücklicherweise niemand zu Schaden kam, total verändert! Doch die Schwefelquellen blubbern und stinken wie zuvor!

Jetzt gibt es eine Rundfahrt durch den Ort Grisuvík. Bei leichtem Sonnenschein erreichen wir die „blaue Lagune“. Zum letzten Mal kramen wir die Badesachen hervor. Im Bad wird gerade ein Film gedreht: Schon erstaunlich, wie oft ein Schauspieler aus der Tür kommen muß, bis die Szene passt! Jetzt sind wir doch recht hungrig. So bringt uns Sverrir zu einem kleinen in einer Tannenschonung versteckten Campingplatz unterhalb des Þorbjamafell. Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zu unserem Gästehaus in Reykjavík. Doch leider liegt dieses so weit vom Stadtzentrum entfernt, so dass wir nicht mehr dorthin kommen können. An einem kleinen Einkaufszentrum entdecke ich wieder einen A-L 28.

Das Abend- bzw. Abschiedsessen gibt es heute bei Sverrir zuhause.

Danach geht´s dann zurück zu unserem Gästehaus zum Kofferpacken.

 

 

Sa., 28.06.

 

Um 4.00 Uhr ist Wecken. Kurz nach 5 Uhr steht Sverrir mit dem Bus vor der Türe und bringt uns zum Flughafen. Alle Versuche, ihn in eine andere Richtung zu lenken, bleiben ohne Wirkung! Der Abschied fällt mir dieses Mal sehr schwer!

Das Einchecken geht sehr zügig und pünktlich geg. 7:25 Uhr hebt unser Flieger bei strahlendem Sonnenschein ab. Doch schon kurz nach dem Start verdecken dicke Wolken die Sicht nach unten und geben nur kurz über England den Blick frei. Um 12:25 Uhr OZ landen wir in FfM. Wir checken aus (komisch, ich habe auf dieser Reise nicht einmal den Pass vorzeigen müssen) und fahren mit dem Shuttlebus zum Terminal I  rüber. Hier heißt es nun Abschied nehmen.

Erst um 14:38 Uhr geht mein Zug, noch 2 Stunden Fahrt, dann bin ich wieder zuhause…

 

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Stand: 29.11.04